Nach individueller Anreise aus ganz Deutschland treffen wir pilgerfreudigen Frauen im Münchner Flughafen ein. In der Flughafenkapelle spricht Carola uns, im Namen von Doris, die einen Einstieg vorbereitet hat, leider aber nicht mitpilgern kann, für den Pilgerweg Zuversicht, Kraft und Freude zu und beschenkt uns mit einer Karte " Rose und Labyrinth". Das Einchecken läuft "fast" problemlos: dummerweise ist ein Pfefferspray (gegen rumänische Hunde) anstatt im Koffer im Handgepäck-Rucksack geblieben und veranlasst die Kriminalpolizei "Terroristisches" unter uns Frauen zu suchen: Völlig übertrieben, aber für uns sehr aufregend! Endlich sitzen wir im Flugzeug und landen nach gut einer Stunde in Temeswar/ Timisoara in Rumänien. Der Bus steht bereit, ein junger, nur rumänisch sprechender Mann ist unser Fahrer für die ganze Tour. Es ist ein großes Glück, dass wir "unsere" Roxana dabeihaben, eine deutsche Studentin mit rumänischen Wurzeln, die das Dolmetschen übernimmt. Nach längerer Suche erreichen wir unser Nachtquartier, das Salvatorianerkloster in Temeswar. Wir schleppen das Gepäck ins Dachgeschoss, erfrischen uns am klösterlichen Abendbrot und eilen zu Fuß durch das nächtliche Temeswar zum Adam- Müller-Guttenbrunn-Haus. Dies ist ein Begegnungszentrum der Banater Schwaben, welches mit Hilfe deutscher Spendengelder und Bundesmitteln in den 90er Jahren gebaut wurde. Wir werden an einer üppigen Tafel mit hausgemachten Köstlichkeiten erwartet. Erst werden Grußworte ausgetauscht, und ein stimmkräftiger Chor erfreut uns mit deutschen Liedern. In den sich anschließenden Gesprächen erfahren wir von Einzelschicksalen, u.a. während der blutigen Revolution 1989 in Temeswar. Von hier breiteten sich die Aufstände gegen die kommunistische Diktatur aus, deshalb gilt Temeswar (Temeschburg) als Märtyrerstadt Rumäniens. Wir hören von den hiesigen Sinti und Roma, die besser unterstützt werden sollten, und von vielen jungen Menschen, die das Land verlassen, um vor allem in Deutschland, Österreich und Italien ein besseres Auskommen zu finden. Nach einem informativen Abend werden wir mit den Resten vom Büffet verabschiedet. Unterwegs werden wir von Straßenkindern angesprochen, die dankbar das Essbare annehmen. Heide |