Serbien / Reisetagebuch
Montag, 21. 09. 2009


Montagmorgen in der Sonne auf der Terrasse des Hauses der lutherischen Gemeinde in Osijek.
Ich bin erst gestern Abend mit dem Zug aus Wien angekommen. Der Empfang war eine Überraschung. Die versammelte Gruppe mit dem Egeria-Transparent stand zu meinem Willkommen bereit. Bei einer ersten Gesprächsrunde stellen wir uns gegenseitig vor.
Die Fahrt über die Grenze von Kroatien nach Serbien gestaltete sich ziemlich kompliziert. Da der Grenzübergang in Erdut nahe Osijek geschlossen ist, müssen wir den 70 Kilometer entfernten Übergang Ilok/Bácka Palanka nehmen. Bis wir aber alle dort angekommen sind, gibt es Hindernisse zu überwinden. Unsere kroatischen Gastgeber haben es sich nicht nehmen lassen uns in eigenen Pkw`s zur Grenze zu fahren. Rosalias Auto bleibt unterwegs liegen, sodass einige Frauen festsitzen, während andere schon Serbien erreicht haben. Auf dem Weg nach Ilok sehen wir „serbische Häuser", erkennbar an einem Blumenkranz an der Tür. Die „slowakischen Häuser" sind hellblau gestrichen und/oder haben hellblaue Zäune und Tore. Die „Häuser der Donauschwaben" dagegen, haben schmale Vorderfronten ohne Tür und seitliche Galerien. Vukovar zeigt noch deutliche Spuren des Krieges. Besonders sichtbar am Wasserturm, dem Wahrzeichen der Stadt.

alt
Wasserturm in Vukovar/Kroatien

Nachdem wir endlich alle auf der serbischen Seite glücklich eingetroffen waren, kann „das Pilgern" beginnen.
Nach einem kurzen spirituellen Einstieg von Carola machen wir uns schweigend auf den Weg. Wir müssen die geplante Strecke aufgrund unseres späten Aufbruchs variieren und gehen von Mladenovo nach Bácko Novo Selo. Die Strecke ist mit den Schildern des Europäischen Donauradweges gekennzeichnet. Wir gehen auf dem Deich der Donau und sehen unterwegs Wasser, Fischer, Donauauen auf der einen Seite, Felder auf der anderen. Um uns Grün, die Vögel, die Sonne, gelegentlich ein Auto oder ein/e Radfahrer/in, Feldarbeiter/innen in der Ferne. Am Ende des Weges erwartet uns das kleine Dorf Doroslovo mit einer Hauptstraße gesäumt von Apfelbäumen, - Menschen, die in der Abendsonne vor den niedrigen Häusern sitzen. Dann die zerstörte Kirche und das Kriegerdenkmal aus dem Zweiten Weltkrieg.
Unsere erste Bleibe in Serbien ist ein ehemaliges Jagdhotel namens Ré di Quaglie (Wachtelkönig). Unsere Nachbarn sind Hühner und Kühe, alle sehr „kommunikativ".
Elisabeth

 

 
Zurück / Weiter